Soll das Unternehmen möglichst bald verkauft werden? Dann wollen Sie wahrscheinlich nur Massnahmen ergreifen, die mit wenig Aufwand und Kosten verbunden sind und sich einfach und schnell umsetzen lassen. Unsere Liste mit Vorschlägen zielt genau auf diese Situation ab. Die Vorschläge sind insbesondere auch für Besitzer von kleinen Unternehmen geeignet, die ihr Unternehmen für einen Käufer attraktiver machen möchten.

Bereinigung der Finanzen

  • Die Finanzunterlagen überprüfen und bereinigen, um sicherzustellen, dass sie vollständig und ordnungsgemäß sind.
  • Unnötige Ausgaben identifizieren und reduzieren. Bereiche, die es sich lohnt, (regelmässig) zu überprüfen, sind:
    • Büroausgaben: Miete, Nebenkosten und Einrichtung. Möglichkeiten, diese Kosten zu senken, sind z.B. Reduzierung der Bürofläche oder die Umstellung auf Remote-Arbeit, wenn möglich.
    • Energiekosten: Energiekosten können erheblich sein. Investitionen in energieeffiziente Beleuchtung, Heizung, Kühlung und Bürogeräte können sinnvoll sein, um den Energieverbrauch zu senken.
    • Materialbeschaffung: Verhandlungen mit Lieferanten über bessere Preise oder Konditionen. Sicherstellen, dass es keine übermäßigen Lagerbestände gibt, die Lagerkosten verursachen.
    • Personal: Überprüfe die Personalkosten, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen. Dies kann das Identifizieren von ineffizienten Prozessen, die Optimierung der Teamstruktur oder das Outsourcing von bestimmten Aufgaben umfassen.
    • Marketingausgaben: Überarbeitung der Marketingstrategie, um effizientere Kanäle zu nutzen und das Marketingbudget besser zu steuern. Analyse, welche Marketingaktivitäten den besten ROI bieten.
    • Versicherungen: Überprüfung der Versicherungspolicen, um sicherzustellen, dass keine Überversicherung besteht. Verhandlung mit Versicherungsanbietern, um die Prämien zu senken.
    • Reisekosten: Falls zutreffend, überlegen, ob Reisen wirklich notwendig sind, oder ob Videokonferenzen und virtuelle Meetings eine kostengünstigere Alternative bieten.
    • Büromaterial und Verbrauchsgüter: Einkauf von Büromaterialien und Verbrauchsgütern in größeren Mengen, um Mengenrabatte zu erhalten. Verschwendung vermeiden.
    • Bankgebühren: Überprüfung der Bankgebühren und Konten, um sicherzustellen, dass man die besten Konditionen erhält.
    • IT-Kosten: Konsolidierung der Software-Lizenzen, Überprüfung der Cloud-Services und Server-Infrastruktur auf Effizienz und Kosten.
    • Verwaltungskosten: Sicherstellen, dass die Verwaltungskosten, wie z.B. Gehälter im Management, angemessen sind und im Verhältnis zur Unternehmensgröße stehen.
    • Werbung und Werbematerialien: Überprüfung der Ausgaben für Werbematerialien und -kampagnen. Ggf. auf kostengünstigere Werbeplattformen und -methoden setzen.

Kundenbindung verstärken

  • Bestehende Kunden kontaktieren und die Möglichkeiten zur Erhöhung des Geschäftsvolumens mit ihnen erkunden. Hier ist es wichtig, sensibel und respektvoll bei der Kontaktaufnahme vorzugehen, um negative Auswirkungen auf die Beziehung zu vermeiden. Ziel ist es, echten Mehrwert zu bieten und ihre Bedürfnisse zu erfüllen, was langfristige Kundenloyalität fördert. Die personalisierte Kommunikation und die Fokussierung auf die individuellen Anforderungen jedes Kunden sind dabei von großer Bedeutung. Hier sind einige Schritte, die man befolgen sollte, um das Ziel zu erreichen.
    • Datenanalyse: Analyse der Daten der bestehenden Kunden. Dies umfasst Kaufhistorie, bisherige Interaktionen und demografische Informationen. Dadurch können Kunden identifiziert werden, bei denen Upselling oder Cross-Selling am vielversprechendsten ist.
    • Segmentierung: Um gezielte Ansätze zu entwickeln, die Kunden in Segmente einteilen. Kunden nach ihren Kaufgewohnheiten, Interessen oder anderen relevanten Kriterien gruppieren.
    • Kundenpriorisierung: Bei welchen Kunden bestehen die größten Chancen für eine Umsatzsteigerung? Dies können Kunden sein, die bereits Interesse an ergänzenden Produkten oder Dienstleistungen gezeigt haben.
    • Kommunikationsstrategie: Eine klare Kommunikationsstrategie entwickeln, die auf die identifizierten Kunden abzielt. Man kann E-Mails, Telefonanrufe, persönliche Treffen oder andere Kommunikationskanäle nutzen, die zu der Zielgruppe passen.
    • Angebote und Rabatte: Eventuell gibt es die Möglichkeit, spezielle Angebote oder Rabatte anzubieten, um den Anreiz für den Kauf zu erhöhen. Dies kann Kunden dazu ermutigen, zusätzliche Produkte zu kaufen.
    • Follow-up: Sicherstellen, dass nach der Kontaktaufnahme und dem Verkaufsversuch ein Follow-up durchgeführt wird. Nach Feedback fragen und weiterhin Interesse an den Bedürfnissen und Anliegen zeigen.
    • Messung und Auswertung: Die Ergebnisse der Bemühungen messen und dokumentieren, um herauszufinden, welche Ansätze am effektivsten sind. Die Strategie gegebenenfalls entsprechend anpassen.

Kostenoptimierung

  • Können Kosten gesenkt werden, ohne die Qualität oder den Service zu beeinträchtigen? Dies erfordert eine sorgfältige Analyse und Planung. Hier sind einige bewährte Ideen zu einem möglichen Vorgehen:
    • Kostenkategorien identifizieren: Identifizieren und in variable und fixe Kosten unterteilen. Dies hilft dabei, die Ausgaben genau zu verstehen.
    • Priorisierung der Kostenkategorien: Welche Kostenkategorien haben den größten Einfluss auf die Qualität und den Service? Diese sollten vorrangig betrachtet werden, da hier Änderungen besonders vorsichtig durchgeführt werden müssen.
    • Benchmarking: Kosten und Prozesse mit denen von Wettbewerbern oder Branchenführern vergleichen, um zu sehen, ob es Bereiche gibt, in denen man effizienter sein könnte.
    • Einsparpotenzial identifizieren: Welche Möglichkeiten zur Kostensenkung, die die Qualität oder den Service nicht beeinträchtigen, gibt es? Dies kann beinhalten:
      • Verhandlungen mit Lieferanten für bessere Preise oder Konditionen.
      • Überprüfung und Optimierung von Lieferkettenprozessen.
      • Einführung von Technologie zur Automatisierung von Aufgaben.
      • Effizienzsteigerungen in der Produktion oder im Betrieb.
      • Reduzierung von Verschwendung und ineffizienten Prozessen.
    • Ressourcenoptimierung: Vorhandene Ressourcen optimal nutzen. Dies kann bedeuten, Aufgaben neu zuzuweisen, Mitarbeiter neu zu schulen oder Ressourcen flexibel zu nutzen.
    • Qualitätskontrolle aufrechterhalten: Jede Änderung darf die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen nicht beeinträchtigen. Die Qualität sollte immer an erster Stelle stehen.
    • Kosten-Nutzen-Analyse: Führe Kosten-Nutzen-Analysen durch, um sicherzustellen, dass die erwarteten Einsparungen die Investitionen in Kostensenkungsmaßnahmen rechtfertigen.

Marketingoptimierung

  • Marketingstrategie: Ist die Marketingstrategie zeitgemäss? Oder sollten effizientere und kostengünstigere Kanäle genutzt werden?
  • Budgetoptimierung: Überprüfung, ob das Marketingbudget effizient eingesetzt wird. Gegebenenfalls sollten Ressourcen umgeschichtet werden, um auf die effektivsten Kanäle und Kampagnen zu setzen.
  • Digitales Marketing optimieren: Nutzung digitaler Marketingkanäle wie Suchmaschinenoptimierung (SEO), Social Media Marketing und Content Marketing, um die Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen. Investition in Online-Anzeigen, wenn sie für das Geschäft relevant sind.
  • Kundenbewertungen und Empfehlungen nutzen: Zufriedene Kunden bitten, positive Bewertungen und Empfehlungen zu hinterlassen. Dies stärkt die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen potenzieller Käufer.

Produkt- und Dienstleistungsverbesserungen

  • Es gibt verschiedene Produkt- oder Dienstleistungsverbesserungen, die schnell und mit möglichst geringen Kosten umgesetzt werden können. Hier sind einige Ideen:
    • Klarere Kommunikation: Die Kommunikation auf der Website verbessern, um Produkte oder Dienstleistungen besser zu erklären und Kundenfragen im Voraus zu beantworten.
    • Kleinere Produktaktualisierungen: Kleine Aktualisierungen oder Modifikationen an den Produkten oder Dienstleistungen durchführen, um ihre Effektivität oder Attraktivität zu steigern. Dies können zum Beispiel Änderungen an Verpackungen, Farben oder Größen sein.
    • Cross-Selling und Upselling: Möglichkeiten für Cross-Selling oder Upselling identifizieren, indem verwandte Produkte oder Zusatzdienstleistungen angeboten werden, die den Kundenbedarf ergänzen.
    • Upcycling oder Recycling: Wenn möglich, Upcycling- oder Recycling-Programme für Produkte oder Verpackungen einführen, um Nachhaltigkeitsaspekte zu betonen.
    • Kostenfreie Ressourcen: Biete kostenfreie Ressourcen wie Anleitungen, Tutorials oder E-Books an, um den Mehrwert für Kunden zu steigern.
    • Schnellere Lieferung: Falls möglich, die Liefergeschwindigkeit oder Versandoptionen optimieren, um den Kunden eine schnellere Zustellung anzubieten.

Dokumentation

  • Erstelle eine umfassende und gut organisierte Dokumentation über das Unternehmen, einschließlich aller relevanten Verträge und Vereinbarungen.
  • Dokumentieren der Unternehmensstruktur, so dass für einen potenziellen Käufer ersichtlich ist, wie jeder Mitarbeiter, jeder Prozess, etc. in den Gesamtkontext des Unternehmens passt. Dies trägt zur Verbesserung der Effizienz, der Produktivität und der organisatorischen Effektivität bei.

Diese Maßnahmen können relativ schnell und kostengünstig umgesetzt werden und tragen dazu bei, das Unternehmen für potenzielle Käufer attraktiver zu machen und den Kaufpreis zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Verkaufsprozesses zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass alle Aktivitäten mit diesem Ziel im Einklang stehen.

Vertiefende Informationen zur Firmenbewertung finden Sie in unserem Leitfaden